Sarawak Cultural VillageDas „Lebende Museum” wie der Ort auch genannt wird liegt circa 45 Auto-Minuten entfernt von Kuching, der Hauptstadt Sarawaks, am Fuße des Mount Santubong.
Die Anlage bietet dem Besucher eine schnelle und bequeme Möglichkeit sich ein Bild von der Lebensweise den in Sarawak angesiedelten ethnischen Gruppen zu bilden. Auf einem ca. sieben Hektar großen Gelände sind um einen See die traditionellen Langhäuser und Hütten von sieben Stämmen nachgebaut worden. Im Mittelpunkt der Häuser wurde ein künstlicher See angelegt. Er ist Symbol für die Abhängigkeit der Menschen vom Fluss, der ihnen ihren Lebensunterhalt sicherte. In den einzelnen Häusern werden Kunsthandwerk (die Herstellung von Perlenschmuck und anderen handwerklichen Gegenständen) oder Tanz- und Musikaufführungen von den Bewohnern in den typischen, traditionellen Trachten dargeboten. Zusätzlich findet gegen Mittag und zum Ende des Tages eine Revue mit Vertretern aller Volksgruppen statt.
Erwähnt werden sollte auch, dass alle Bewohner des Dorfes freundlich, interessiert und zuvorkommend waren und unsere Fragen gerne und ausführlich beantwortet wurden. Für die Besichtigung des Cultural Villages sollte man mindestens einen halben Tag einplanen.
Ein paar Hintergrundinformationen zu den Häusern Bidayuh Langhaus
Der Bidayuh Stamm macht 8,4% der Bevölkerung Sarawak´s aus und lebt in den steilen Kalksteinbergen in Reichweite des Sarawak und Sadong Flusses in West-Sarawak. Viele Einheimische Borneo´s leben in Langhäusern, einer Reihe von Wohnungen mit einer Dorfstraße, alles unter einem Dach. Der Bidayuh-Stamm baute seine Häuser an steilen Berghängen um sich vor Feinden zu schützen. Iban Langhaus
Der Iban-Stamm baute seine Langhäuser so, dass sie fünfzehn bis zwanzig Jahre hielten, oder bis das Farmland in der Umgebung keine Erträge mehr abgab. Dann packten sie ihre Sachen zusammen und wanderten weiter in die Landesmitte, aufwärts des Flusses, die Küste entlang; überall dorthin, wo das Land eine gute Ernte versprach. Etwa ein Drittel der Bevölkerung Sarawak´s sind Iban. Während einige von ihnen in Dörfern wohnen, ziehen dennoch viele Iban die Langhäuser vor. Ein traditionelles Langhaus wird aus Axtbehauenem Holz erbaut, mit Kriechgewächsen zusammengebunden und mit einem Blätterdach gedeckt. Es ist fast immer am Ufer eines befahrbaren Flusses gebaut und der Besucher nähert sich vom Bootssteg. Er klettert einen eingekerbten Stamm hinauf, der als Treppe dient, bis er sich auf einer Veranda befindet auf der das alltägliche Leben der Gemeinde stattfindet. Einige Türen führen von der äußeren zur inneren Veranda unter dem Dach. Das ist die Dorfstraße des Langhauses von der aus es in die individuellen Familienräume oder „-türen“ geht. Penan Hut
Blase nicht aus dem Mund. Blase aus der Brust und dem Bauch. So erklärt der Penankrieger die Kunst des Jagens mit dem Blasrohr. Die Penan sind die letzten Jäger und Sammler – die Waldnomaden. Die schüchternen Nomaden des Dschungels leben im dichten Dschungel Zentral-Borneo´s. Einige kommen heraus und lernen Land anzubauen, während andere weiterhin das wandern bevorzugen. Penanunterkünfte sind schnell erbaut und halten für ein paar Wochen oder Monate. Sie stehen neben einem guten Bestand an Sagobäumen - die Penan lagern essen - wenn es verbraucht ist zieht die Familie weiter. Eine andere Spezialität der Penan ist die Herstellung von und das Jagen mit Blasrohren. Ein Holzstab mit der angemessen Länge wird in einer Bohrplattform befestigt und wird dann geduldig durchbohrt. Das Rohr wird mit Axt und Messer bearbeitet und letztendlich poliert. Der Lauf wird geschliffen durch das durchziehen von Rattan. Die Munition eines Blasrohrs besteht aus einem Stöpsel aus weichem Holz verbunden mit einem Hartholzpfeil dessen Spitze in das Gift des Upas-Baumes gedippt wird. Orang Ulu Longhouse
Der Orang Ulu-Stamm (5,5% der Bevölkerung Sarawak´s) teilt sich in verschiedene kleine Stämme auf: Den Penan, den Kayan und Kenyah, die an den mittleren und oberen Abschnitten der längsten Flüsse Sarawak´s leben und den Kelabit und Lun Bawang Gruppen, die im Hochland leben. Die Orang Ulu waren früher bekannt als Schwertschmiede. Sie gewannen Eisen aus den Erzvorkommen der Region und schmiedeten hervorragende Klingen, welche sie in den kalten Bergströmen härteten. Ein Orang Ulu Langhaus wurde fürs Leben gebaut. Viele dieses Stammes betreiben Landwirtschaft und haben eine außerordentliche Art der Bewässerung der Reisfelder entwickelt. Das macht die Suche nach neuem Ackerland unnötig. Die soliden Holzhäuser sind so konstruiert, dass sie über mehrere Generationen genutzt werden können. Melanau Tall House
Der Melanau Stamm macht 5,8% der Bevölkerung Sarawak´s aus. Heute leben die meisten in der zentralen Küstenregion. Traditionell lebten sie in der Nähe des Meeres in Reichweite der Piraten, da sie bevorzugt Sago aßen und Sago Palmen ursprünglich wild in den Sümpfen entlang der Küste wuchsen. Um sich selbst zu schützen erbauten sie massive Häuser 12 m über den Boden. Malay House
Das Haus einer malaiischen Familie hat eine graziöse Struktur, die gut an das tropische Klima angepasst ist. Es ist auf Pfählen gebaut, mit einer Treppe, und wie alle anderen lokalen Häuser besteht es aus Holz. Der fordere Raum, der die gesamte Breite des Hauses einnimmt ist für die Männer, offizielle Empfänge und für die Bewirtung von Gästen gewidmet. Bis zum Boden offene Fenster erlauben eine Brise Wind für die am Boden Sitzenden. Dachgesims und Treppengeländer u. a. wurden kunstvoll geschnitzt. Chinese Farm House
Chinesische Bauern in Sarawak stammen meistens vom Hakka- oder Foochow-Clan ab. Diese abgehärteten und genügsamen Menschen siedelten auf Einladung des Rajahs im frühen 19. Jahrhundert über, der eine solide Mittelklasse an Bauern gründen wollte. Viele kamen die meisten blieben; ein Drittel der Bevölkerung des Staates ist heute chinesisch. Chinesische Bauernhäuser sind auf dem Boden gebaut. Der Untergrund besteht aus fest getrampelter Erde, die Wände aus weißgewaschenem gesägtem Holz, und das Dach ist mit Blättern gedeckt. Das Haus ist in zwei Haupträume unterteilt, den Familienraum der als Küche, Esszimmer, Wohnzimmer und Abstellraum für Wertgegenstände wie Fahrräder oder Landmaschinen dient, und dem Schlafzimmer. Das wichtigste im Familienraum ist der Hausaltar. Ein Bild oder eine Statur des für die Familie wichtigen Gottes hängt bzw. steht hier, umgeben mit Räucherstäbchen, Kerzen, kleinen Tassen mit Tee und anderen Gaben der Saison. Der Torpfosten wird auch geschützt mit Streifen roten Papiers, welches mit Schutzversen beschrieben ist. Bilder aus dem DorfLinks mit weiteren Informationen Allgemeine Informationen
Als erstes der Link zur Homepage des Sarawak Cultural Village (die Seite ist manchmal sehr langsam im Aufbau). emmes.net bietet allgemeine Kurzinformationen zum „lebenden Dorf”. Und auf den Webseiten des A. Molon sind weitere Fotos aus dem Museum zu finden.
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